Autor: thomas Seite 4 von 5

Endlich Wachstum

Wenn das Wetter paßt, kommen die Tomatenpflanzen richtig in Schwung und man kann ihnen täglich beim Wachsen zusehen.

Im Gewächshaus hat es sich aus Platzgründen bewährt, alle Nebentriebe, die wir an der Pflanze belassen, senkrecht nach oben zu leiten. Auf diese Weise erhalten wir schlanke hohe Pflanzen, die die Last der Früchte tragen können, ohne zu knicken.

Die Haupttriebe haben wir nach oben geleitet. Alle weiteren in den Blattachseln wachsenden Geiztriebe entfernen wir. Am Besten geht das, wenn sie noch klein sind.

Am besten gießen wir die Pflanzen mit abgestandenem Wasser aus der Gießkanne. Je nachdem, wie trocken die Erde ist, brauchen wir ca. 2-3 Kannen pro Tag für die 24 Pflanzen im Gewächshaus.

Sturm und Hagel

Die aufgestaute Hitze hat sich gestern Abend in einem heftigen Sturm mit Hagel entladen. Die sowieso schon angeschlagenen Hohlkammerplatten unseres Gewächshauses sind nun reif für die Tonne. Zwei Platten des Daches wurden vom Wind herausgerissen und sind in den Büschen unseres Nachbarn gelandet.

Die meisten Tomaten sind heil geblieben, aber ein paar von den Tischtennisball großen Hagelkörnern haben die Hohlkammerplatten glatt durchschlagen und eine Spitze und ein paar Blätter abgebrochen. Ärgerlich, aber keine Katastrophe.

Wetterschutz fürs Freiland

Die Tomaten wollen einen trockenen Kopf, weshalb ein Dach unbedingt zu empfehlen ist.

Hier ein gelungenes Beispiel für einen Wetterschutz mit der Möglichkeit auf der Westseite die Folie bis in Bodennähe abzurollen, wenn Regen angesagt ist.

Anbinden und Ausgeizen

Normalerweise wächst die Tomate als kriechende Pflanze, aber wir wollen sie im Gewächshaus als schlanke Säule erziehen. Dazu binden wir sie im Abstand von ca. 20cm locker an den Pflanzstab an. Der Stängel wird noch um einiges dicker und darf nicht durch die Schnur eingeengt werden.

Nun geht es ans Ausgeizen. Es gibt auch Stimmen, die gegen ein Ausgeizen sprechen, da durch die Wunden Keime in die Pflanzen eindringen können. Für das Ausgeizen spricht, daß man das ungehemmte Wachstum der Pflanze eindämmen kann. Man beeinflusst durch Ausgeizen auch die Größe der Früchte. Der Gesamtertrag wird zwar nicht unbedingt gesteigert, aber die einzelnen Früchte werden größer. Bei Cocktail-Tomaten ist das nur bedingt der Fall und bei den Wildsorten kann man sich das Entgeizen sparen.

Zwischen dem Haupttrieb und dem Blättern wachsen mit zunehmender Größe neue Seitentriebe heraus, die auch als Geiztriebe bezeichnet werden.

Da wir unsere Pflanzen mehrtriebig ziehen wollen, suchen wir uns drei bis vier kräftige Triebe aus, die stehen bleiben dürfen und entfernen die restlichen durch Abknipsen mit Daumen und Zeigefinger oder seitliches Ausbrechen.

Die Seitentriebe, die wir an der Pflanze belassen haben, werden jetzt, wo sie noch biegsam sind, mit einer Schnur nach oben gebunden, damit sie ab jetzt senkrecht wachsen.

Alle weiteren Geiztriebe, die sich jetzt noch bilden, werden ausgebrochen.

Wenn sich die ersten Blüten zeigen, können wir durch sanftes Rütteln des Pflanzstabes, bei der Bestäubung nachhelfen und somit den Ertrag steigern.

Endlich Wärme

Die Pflanzen sind jetzt wieder saftig grün und durch die Wärme kann man einen täglichen Wachstumsfortschritt sehen.

Was für ein Wetter!

Die Freilandpflanzen wurden auf eine harte Probe gestellt. Aber auch im geschützten Gewächshaus sind die Spuren des Wetters sichtbar.

Die Blätter sind teilweise gelbfleckig und eingetrocknet oder violett verfärbt und die Pflanzen haben das Wachsen fast eingestellt. Im Freiland setzt der dauernde Regen vor allem den Wurzeln zu, die durch die Staunässe auch die Blätter nicht mehr richtig versorgen können.

Wenn sich das Wetter bessert, werden unsere Überlebenskünstler ihre gelben Blätter verlieren, die verlorenen Wurzelzonen nachbilden und zeitverzögert in einen neuen Wachstumsschub gehen. Dann kann es endlich losgehen mit Hochbinden und Ausgeizen.

Frische Luft tut gut

Die Tomaten sind erst wenige Tage im Gewächshaus und schon sieht man einen deutlichen Wachstumsschub. Die Blätter werden kräftiger und satt dunkelgrün.

Morgens öffnen wir die Gewächshaustüre und die Dachfenster, damit es nicht zu einem Feuchte- und Hitzestau kommt. Abends schließen wir in Abhängigkeit von den vorhergesagten Temperaturen wieder ganz oder teilweise.

Noch sind die Pflanzen klein und brauchen nicht viel Wasser. Also gießen wir bei Bedarf, wenn die Erde trocken ist, am besten mit abgestandenem Wasser. Bei der derzeitigen kühlen Witterung sind das etwa 20 Liter alle 2-3 Tage für 24 Pflanzen.

Vorschau auf demnächst anstehende Arbeiten:

Wenn die Tomaten größer werden, müssen sie an die Pflanzstäbe angebunden werden. Am besten eignet sich eine einfache Gartenschnur, die es in jedem Gartencenter zu kaufen gibt. Paketschnur aus Hanf erfüllt den Zweck ebenso.

Zum Arbeiten an den Pflanzen sind Einmal-Handschuhe sehr empfehlenswert, damit sich die Haut an den Fingern nicht verfärbt.

Einkaufsliste:

Gartenschnur

Einmal-Handschuhe

Düngung

Grundsätzlich verträgt es die Tomate mehrere Jahre am selben Standort angepflanzt zu werden, aber wie bei jeder Monokultur muß man die Nährstoffe zuführen, die die Pflanze verbraucht. Wir geben alle 3-4 Jahre ins Pflanzloch einen Eßlöffel Hornspäne als Langzeitdünger. Das reicht. 

Man kann Nährstoffe zuführen, indem man mit Beinwellblättern mulcht oder mit verdünnter Brennnessel- oder Beinwelljauche gießt. Man kann etwa zwei mal während des gesamten Sommers eine Handvoll reifen Kompost um die Pflanze streuen und angießen. Wer keinen Kompost hat, kann auch gute Pflanzenerde aus dem Gartencenter verwenden, da diese bereits für mehrere Wochen vorgedüngt ist. Wenn sich die Pflanzen gut entwickeln, sind außer regelmäßigen Wassergaben keine weiteren Maßnahmen notwendig.

Es sind mit Sicherheit schon mehr Tomaten an Überdüngung eingegangen als an Nährstoffmangel! Bei zuviel Stickstoff im Boden, bekommt man einen Urwald an Blättern, aber wenig Früchte.

Bepflanzung des Gewächshauses

Es ist sinnvoll eine Skizze zu zeichnen, wie man das Gewächshaus bepflanzen will.

Die Pflanzen sollten mindestens 40cm voneinander entfernt sein, damit sie sich gut entwickeln können. Die Sorten bekommen je nach Wachstum einen Platz in der hohen Mitte oder an der niedrigeren Wand. Damit auch noch ausreichend Platz zum Arbeiten und Ernten bleibt, lassen wir zwei Gassen frei.

Wir suchen die schönsten Exemplare aus und legen sie bereit. So kann sie der Wind schon nicht umwerfen.

Wie man sieht, ist der Ballen bereits gut durchwurzelt.

Wir heben ein Pflanzloch aus, das etwas tiefer ist als der Becher, stecken einen Pflanzstab hinein und setzen die Tomate daneben.

Da die meisten Tomatensorten um die 2 Meter hoch werden können, müssen sie gestützt werden. Wir verwenden die kunststoffbeschichteten Metallstäbe von Peacock. Sie sind langlebig und lassen sich gut säubern, da man sich sonst evtl. aufgetretene Krankheiten ins nächste Jahr mitnimmt.

Wir füllen mit der Erde auf und drücken sie leicht an.

Wenn wir mit dem Pflanzen fertig sind, gießen wir den Boden (nicht die Pflanzen!) etwas an.

Ab ins Beet

Die Eisheiligen sind überstanden und die Pflanzen können ins Freiland gesetzt werden. Für den Balkon oder die Terrasse eignen sich große Pflanzkübel oder eine Erdsackkultur.

Ein Gewächshaus kann auch schon vor den Eisheiligen bepflanzt werden. Falls der Wetterbericht doch noch Nachtfröste ankündigt, kann man mit einem kleinen Ofen oder mit ein paar Grablichtern die Katastrophe verhindern.

Wir haben in den letzten Jahren auch schon mal am 15. April das Gewächshaus bepflanzt. Einen Monat früher pflanzen, heißt aber nicht automatisch einen Monat früher ernten. Das Wachstum der Pflanzen und der Früchte hängt von Wärme und Sonne ab.  

Für eine Kultur im Freiland sollte man aber die Eisheiligen abwarten. Wer schon einmal erfrorene Tomatenpflanzen gesehen hat, weiß warum.

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