Kategorie: Pflege

Kraut- und Braunfäule

Bei der Kraut- und Braunfäule handelt es sich um eine Infektion mit dem Pilz Phytophthora infestans. Erst zeigen sich braune Flecken, die sich schnell ausbreiten und später von einem grauen Pilzrasen bedeckt sind. Nur sofortiges Entfernen sämtlicher betroffener Pflanzenteile kann eine weitere Ausbreitung verhindern.

Normalerweise bietet ein Gewächshaus ausreichend Schutz vor dieser Krankheit, doch wenn durch Sturm Platten aus dem Dach gerissen werden, trifft der Regen die verwöhnten Pflanzen gleich doppelt stark.

Ausgerechnet die höchste und kräftigste Black Cherry hat es erwischt.

Jetzt heißt es schnell handeln und die Pflanze entfernen, bevor der ganze Bestand gefährdet ist.

Ungebetene Gäste

Plötzlich sind sie da. Viele kleine Löcher in den Blättern verraten, daß Nachtfalter unsere Pflanzen als Kinderstube auserkoren haben.

Noch begnügen sich die kleinen Raupen mit einzelnen Blättern, später fressen sie aber auch große Löcher in unsere Tomaten. Wir brechen die befallenen Blätter aus und halten dabei ein weißes Blatt Papier darunter, damit sich die Raupen nicht abseilen können.

Anbinden und Ausgeizen

Normalerweise wächst die Tomate als kriechende Pflanze, aber wir wollen sie im Gewächshaus als schlanke Säule erziehen. Dazu binden wir sie im Abstand von ca. 20cm locker an den Pflanzstab an. Der Stängel wird noch um einiges dicker und darf nicht durch die Schnur eingeengt werden.

Nun geht es ans Ausgeizen. Es gibt auch Stimmen, die gegen ein Ausgeizen sprechen, da durch die Wunden Keime in die Pflanzen eindringen können. Für das Ausgeizen spricht, daß man das ungehemmte Wachstum der Pflanze eindämmen kann. Man beeinflusst durch Ausgeizen auch die Größe der Früchte. Der Gesamtertrag wird zwar nicht unbedingt gesteigert, aber die einzelnen Früchte werden größer. Bei Cocktail-Tomaten ist das nur bedingt der Fall und bei den Wildsorten kann man sich das Entgeizen sparen.

Zwischen dem Haupttrieb und dem Blättern wachsen mit zunehmender Größe neue Seitentriebe heraus, die auch als Geiztriebe bezeichnet werden.

Da wir unsere Pflanzen mehrtriebig ziehen wollen, suchen wir uns drei bis vier kräftige Triebe aus, die stehen bleiben dürfen und entfernen die restlichen durch Abknipsen mit Daumen und Zeigefinger oder seitliches Ausbrechen.

Die Seitentriebe, die wir an der Pflanze belassen haben, werden jetzt, wo sie noch biegsam sind, mit einer Schnur nach oben gebunden, damit sie ab jetzt senkrecht wachsen.

Alle weiteren Geiztriebe, die sich jetzt noch bilden, werden ausgebrochen.

Wenn sich die ersten Blüten zeigen, können wir durch sanftes Rütteln des Pflanzstabes, bei der Bestäubung nachhelfen und somit den Ertrag steigern.

Düngung

Grundsätzlich verträgt es die Tomate mehrere Jahre am selben Standort angepflanzt zu werden, aber wie bei jeder Monokultur muß man die Nährstoffe zuführen, die die Pflanze verbraucht. Wir geben alle 3-4 Jahre ins Pflanzloch einen Eßlöffel Hornspäne als Langzeitdünger. Das reicht. 

Man kann Nährstoffe zuführen, indem man mit Beinwellblättern mulcht oder mit verdünnter Brennnessel- oder Beinwelljauche gießt. Man kann etwa zwei mal während des gesamten Sommers eine Handvoll reifen Kompost um die Pflanze streuen und angießen. Wer keinen Kompost hat, kann auch gute Pflanzenerde aus dem Gartencenter verwenden, da diese bereits für mehrere Wochen vorgedüngt ist. Wenn sich die Pflanzen gut entwickeln, sind außer regelmäßigen Wassergaben keine weiteren Maßnahmen notwendig.

Es sind mit Sicherheit schon mehr Tomaten an Überdüngung eingegangen als an Nährstoffmangel! Bei zuviel Stickstoff im Boden, bekommt man einen Urwald an Blättern, aber wenig Früchte.

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