Damit die Pflanzen ausreichend Platz für das Wurzelwachstum haben, topfen wir sie in größere Becher um.
Wie schon beim Pikieren, drücken wir den Becher vorsichtig, damit der gesamte Erdballen herausrutscht. Man sieht deutlich, wie die Tomatenpflanze bereits den gesamten Becher durchwurzelt hat.
Wir geben die Pflanze in den leeren Becher und füllen mit normaler Blumenerde auf. Dadurch sitzen die Pflanzen tiefer in der Erde und können am Stängel zusätzliche Wurzeln bilden.
Zur Stabilisierung stecken wir noch einen Holz-Schaschlik-Spieß als Stütze in die Erde.
Damit wir nach den Eisheiligen (am 15. Mai ist die kalte Sophie) die Tomaten ins Freiland pflanzen können, ist es notwendig sie mehr und mehr im Freien abzuhärten.
Nicht alle Pflanzen entwickeln sich gleich schnell und den größeren wird der Joghurtbecher bald zu klein werden.
In ein paar Tagen beginnen wir deshalb mit dem Umtopfen in größere Gefäße. Dafür benötigen wir normale Blumenerde, Becher mit 400-500 ml Inhalt und Holz-Schaschlik-Spieße als Pflanzenstützen.
Die Pflänzchen haben das Pikieren gut überstanden. Wir können sie jetzt an einen etwas kühleren aber hellen Ort stellen, damit sie nicht zu dünn und langbeinig werden, sondern gedrungen und kräftig. Das Umtopfen in die größeren 0,5 Liter Becher hat noch 2 Wochen Zeit.
Falls sich an der Oberfläche der Erde Schimmel bildet, sollte man ihn vorsichtig mit einem kleinen Holzstab entfernen.
Bei mildem Wetter dürfen die Pflanzen schon für kurze Zeit (1-2 Stunden) zum Abhärten ins Freie, aber niemals in die pralle Sonne und nur an einen windgeschützten Platz.
Eine unserer Lieblingssorten. Mittelgroße orangfarbene Strauchtomate. Nicht so süß, wie die Cocktailtomaten, sondern mit einer feinen säuerlichen Note. Sehr saftig.
Besser Select
Alte deutsche Sorte des 18. Jahrhunderts aus dem Raum Freiburg. Fruchtig süße rote Kirschtomate. Selektion.
Bianca
Züchtung von R. Kraft 2001, cremeweiße, sehr süße kleine Cocktailtomate.
Black Cherry
Lilabraune kleine Kirschtomate. Wird über 2m hoch und trägt sehr üppig.
Black Krim
Dunkle, fruchtige Fleischtomate.
Black Zebra Cherry
Dunkelrot-grün gestreifte, spät reifende und sehr feste, leckere Kirschtomate.
Die Sorte wurde von Irinas Vater auf einem Moskauer Wochenmarkt entdeckt. Eine der besten Fleischtomaten! Sehr schöne rote Tomate mit gelben Sprenkeln, die wie ein explodierender Feuerwerkskörper aussehen. Mehrtriebig ziehen.
Gelbes Birnchen
Kleine gelbe, birnenförmige Tomate. Vom Geschmack her keine Sensation, aber durch die lustige Form eine optische Bereicherung im Salat.
Gelbe Johannisbeere
Kleine gelbe Wildtomate, die überall gedeiht, ob liegend oder hängend, mit vielen kleinen johannisbeergroßen Früchten. Sorte zum Naschen und Dekorieren. Nicht entgeizen.
Goldita
Sehr leckere, saftige, gelbe Cocktailtomate. Mittelhoher Wuchs.
Isis Candy
Pinkfarbene, fruchtige Kirschtomate mit hellem Stern über dem Blütenansatz.
Kleine Thai
Rote, kleine Cocktailtomate mit sehr gutem Geschmack.
Mirabelle Blanche
Schöne cremeweiße Kirschtomate mit rosa Bäckchen, spät reifend.
Tag 16: Wenn die ersten Tomatenblätter, die nach den Keimblättern wachsen, groß genug sind, geht es ans Pikieren, also ans Vereinzeln der Pflanzen.
Die Pflanzen sind nun kräftig genug, um das Pikieren zu vertragen, die Wurzeln sind aber noch nicht zu stark ineinander verwachsen, sodaß sie noch ohne größere Verletzungen getrennt werden können. Also: Nicht zu lange mit dem Pikieren warten.
Becher und Anzuchterde haben wir noch.
Wir lösen den Inhalt des Bechers durch sanftes Drücken und lassen den Erdballen in eine Hand gleiten.
Aus diesem Ballen lösen wir behutsam immer nur das Pflänzchen, das wir gerade umtopfen wollen. Die anhaftende Erde nicht abstreifen.
Damit sich am Stängel zusätzliche Wurzeln bilden können, setzen wir die Pflänzchen möglichst tief. Dazu gibt man etwas Erde in den flach gehaltenen Becher und legt darauf das Pflänzchen. Mit den Fingern schützt man die Blätter und füllt den Becher mit Erde auf.
Die Erde am Rand etwas andrücken und den Becher leicht auf die Arbeitsfläche klopfen, damit sich die Erde setzt. Jeden Becher unmittelbar nach dem Umtopfen mit einem Schluck Wasser angießen. Nicht warten, bis alle Pflanzen pikiert sind.
Dann geht es wieder in den Karton auf die warme Fensterbank.
Auch bei sehr vorsichtigem Hantieren, bleibt es nicht aus, daß die Pflanzen nach dem Pikieren mitgenommen aussehen. Das gibt sich aber nach ein bis zwei Tagen.
Tag 9: Nach unterschiedlichen Keimzeiten haben es auch die Nachzügler geschafft. In allen Bechern stehen nun kleine Tomatenpflänzchen. Allerdings war die Erfolgsquote bei einigen wenigen Sorten so gering, daß wir einen zweiten Versuch starten.
Falls nach 10 Tagen noch keine Blättchen sichtbar sein sollten, kann man mit einem Holzstäbchen vorsichtig nachsehen, ob die Samenkörner gekeimt haben und nur zu tief liegen, bevor man mit einer Sorte von vorne beginnt.
So sollte es im Idealfall aussehen.
Mit zunehmender Größe erhöht sich der Wasserbedarf der Pflanzen, weshalb wir täglich kontrollieren, ob die Erde ausreichend feucht ist (NICHT nass!). Sparsam die Erde gießen (nicht die Pflanzen), denn Staunässe mögen Tomaten gar nicht!
Jetzt dürfen sie „kuscheln“ und gemeinsam bis zum ersten richtigen Tomatenblatt heranwachsen. In Konkurrenz klappt es mit dem Wachsen besser als einzeln im Becher.
Die Sorten sind ausgewählt und alles liegt bereit.
Die Becher werden beschriftet, damit wir wissen was drin ist.
Erde einfüllen und mit einem anderen Becher leicht andrücken.
Wir geben so viele Samenkörner einer Sorte, wie wir benötigen plus 3 Körnchen extra für Keimausfälle und bedecken diese mit etwa 1cm Erde. Wieder leicht andrücken.
Nur mäßig angießen, da die Plastikbecher kein Ablaufloch im Boden haben. Täglich kontrollieren, ob die Erde noch feucht (nicht nass!) ist und erst wenn sie anfängt trocken zu werden, muß erneut sparsam gegossen werden. In der Keimphase muß nur das Wasser ersetzt werden, das verdunstet.
In einer Pappschachtel auf der warmen Fensterbank sind die Becher am besten aufgehoben.
Je nach Sorte sollten sich schon in 5 bis 10 Tagen die ersten Keimblätter zeigen.