Normalerweise wächst die Tomate als kriechende Pflanze, aber wir wollen sie im Gewächshaus als schlanke Säule erziehen. Dazu binden wir sie im Abstand von ca. 20cm locker an den Pflanzstab an. Der Stängel wird noch um einiges dicker und darf nicht durch die Schnur eingeengt werden.

Nun geht es ans Ausgeizen. Es gibt auch Stimmen, die gegen ein Ausgeizen sprechen, da durch die Wunden Keime in die Pflanzen eindringen können. Für das Ausgeizen spricht, daß man das ungehemmte Wachstum der Pflanze eindämmen kann. Man beeinflusst durch Ausgeizen auch die Größe der Früchte. Der Gesamtertrag wird zwar nicht unbedingt gesteigert, aber die einzelnen Früchte werden größer. Bei Cocktail-Tomaten ist das nur bedingt der Fall und bei den Wildsorten kann man sich das Entgeizen sparen.

Zwischen dem Haupttrieb und dem Blättern wachsen mit zunehmender Größe neue Seitentriebe heraus, die auch als Geiztriebe bezeichnet werden.

Da wir unsere Pflanzen mehrtriebig ziehen wollen, suchen wir uns drei bis vier kräftige Triebe aus, die stehen bleiben dürfen und entfernen die restlichen durch Abknipsen mit Daumen und Zeigefinger oder seitliches Ausbrechen.

Die Seitentriebe, die wir an der Pflanze belassen haben, werden jetzt, wo sie noch biegsam sind, mit einer Schnur nach oben gebunden, damit sie ab jetzt senkrecht wachsen.

Alle weiteren Geiztriebe, die sich jetzt noch bilden, werden ausgebrochen.

Wenn sich die ersten Blüten zeigen, können wir durch sanftes Rütteln des Pflanzstabes, bei der Bestäubung nachhelfen und somit den Ertrag steigern.